Paris sehen und staunen

Nein, schon das Ansinnen wäre verwerflich. Mal Sightseeing bei den Olympischen Spielen? Flanieren, Wahrzeichen bestaunen statt Sport pur… Aber: es geht hier schließlich – nur – um die Medaillen.

Die französische Hauptstadt bietet die Möglichkeit, high-performances mit kiebitzen zu verbinden. Also begab sich das Team SDJ auf „Tour de Paris“. Start auf dem Champs-de-Mars, eine riesige Grünfläche im 7. Arrondissement – einst militärisch genutzt, jetzt die Judo-Halle. Leider platzte bei Mitfavoritin Anna-Maria Wagner der Traum von einem Podestplatz, doch die Arena grenzt direkt an das Eiffelturm-Areal. Der stählerne Koloss, jährlich von ca sieben Millionen Touristen besucht, dient als Hintergrund der Beachvolleyball-Felder. Viel schönere Bilder gibt es nicht, als die Sandkästen vor dem 330 m hohen Monument. Hier können es Lippmann/Müller und Thole/Wickler noch weit bringen. Die Organisatoren haben Spiel- und Liegewiesen auf den Freiflächen eingerichtet. Die Benutzer fühlen sich wie Gott in Frankreich.

Ab nach Bercy zu den Kunstturnern. Ja, der Weg ist weit, aber die Metro schnell. Superstar Simone Biles meldet sich in der gigantischen Halle zurück, nicht nur ihre Übung am Schwebebalken lässt den Atem stocken. Und Olympia-Novizin Helen Kevric überrascht mit Platz acht im Mehrkampffinale. Gerade 16 geworden, ein Versprechen für die Zukunft. Helen präsentiert sich noch am Stufenbarren auf der Plattform der Weltbesten. 20.000 Menschen passen in den Palais Omni Sports, auch Basketball und Badminton tragen hier ihre Wettkämpfe aus, 2028 ist sogar die Eishockey-WM geplant.

Bercy erlebt Biles, das Stade de France huldigt den Königen der Athleten und den schnellsten Menschen der Welt. Uns führte die M13 in den nördlichen Stadtteil, einst als raue Ecke bekannt und früher gefürchtet. Doch das Nationalstadion, 1998 eröffnet, lässt einen staunen. Erlebt hier Leo Neugebauer sein olympischen Märchen, wer gewinnt am Sonntag das 100-m-Finale? Wir werden genau hinschauen – zusammen mit 75.000 Fans, die übrigens schon bei den Vormittagssessions das komplette Rund füllen. Olympia in Paris ist immer und überall ausverkauft.

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