Wir klatschen für Olympia

Mittlerweile schwimmt man mit - im olympischen Flow durch Paris. Auch das Team SdJ kennt nun nicht nur den Fußweg von der Unterkunft zur Metro, sondern immer mehr Sportstätten. Bleibender Eindruck: grandiose Locations, allemal olympiawürdig.
Beispiel der Volleyball-Tempel in Paris Sud, wo die deutsche Sechs so knapp (2:3) am Giganten USA scheiterte. 10 000 Zuschauer fasst die Arena, Moderatoren (eher Einpeitscher) nutzen jede Spielpause, um die Fans mitzureißen. Clap your hands, jubelt so laut ihr könnt (105 Dezibel). Dann vibriert die ganze Tribüne. Entertainment ist fast überall nicht Accessoire sondern elementarer Bestandteil der Wettkämpfe. Wir überlegen, Kopfhörer zu erwerben, klatschen nachts mit den Händen und gehen zuhause zum Hörtest…

Am Place de la Concorde zelebrieren die BMXler („Race“ seit Peking zwischen den fünf Ringen) ihr Können als fliegende Menschen. Auf lila Untergrund- ein Augenschmaus. Freestyle - zum zweiten Mal dabei - ist die Steigerung. Eine Minute mit Tricks, Stunts, Salti, das staunende A und O der Fans begleitet die Künstler auf ihren 20-Zoll-Rädern. Immer wieder gerne.
Nach dem Amusement lechzen die Zuschauer, überall in Massen präsent, nach Habhaftem, kein leichtes Unterfangen. Endlose Schlangen inklusive ewige Wartezeiten- und Sandwiches oder Salate sind nicht nur teuer, sondern auch qualitativ ziemlich mau. Im Gourmetland Frankreich erhält die olympische Verpflegung keine Medaille. 

Dafür Silber für das Pariser Metro-Management. Selbst wenn Tausende nach dem Schlusspfiff zu den unterirdischen Stationen drängen, funktioniert das Schleusen durch enge Gänge sowie das Besteigen der Züge meist problemlos. Dank des Einsatzes unzähliger, geschulter Mitarbeiter. Unser Award den RATP-Leuten und den olympischen Volunteers. 

Gold geht an die Stimmung bei den Games. Laura Ludwig findet kaum Worte („atemberaubend“), was beim Beachvolleyball am Eiffelturm abgeht. Oder beim Rudern (überraschende Bronze im Doppelvierer der Frauen), entlang der Kanuslalom-Strecke. Sportarten, die selten im gleißenden Licht der Öffentlichkeit stehen, erleben hier prickelnde Anerkennung und Aufmerksamkeit. Olympia fast in seiner Vollendung.

Bild: picture alliance

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