Pa Pa Pa Olè für Olympia-Tennis

Es ist 36 Jahre her, dass Tennis wieder zum olympischen Programm zählt – und das Rentré wurde damals durchaus kontrovers diskutiert. Heute ist das kein Thema mehr: die Pariser zelebrieren das Spiel mit der Filzkugel, das auf ihrem Rotsand-Imperium von Roland Garros stattfindet.

Menschenmengen schieben sich täglich von der Metro-Station Porte d’Auteuil zum Schlagabtausch mit den Rackets. Sie leiden mit ihrem Liebling ‚Rafa‘ Nadal, der in zwei Tagen – in Einzel und Doppel – vier Matches (!) bestritt. Sie anerkennen Djokovic, sie wollen unbedingt weiter Angie Kerber sehen, die sich auf dem abgelegen Außenplatz 14 weiterkämpfte. Die zweimalige „Sportlerin des Jahres“ fightet aber auch an der Seite von Laura Siegemund bis zur letzten Rille. Auf ihrer Abschieds-Tour an der Seine.

Das kundige Publikum reagiert auf spektakuläre Ballwechsel mit dem aus der Tennis- und Stierkampf-Stadt Nimes stammenden rhythmischen Slogan Pa Pa Pa – Olè. Das versetzt nicht-gallische Beobachter in Staunen – dann stimmen sie mit ein: Pa Pa… Das gilt auch Alexander Zverev, der deutsche „Sportler des Jahres“ von 2021. Im Einzel kann er hier noch weit kommen, der Einsatz im Mixed (seit 2012 im 5-Ringe-Angebot) dagegen missriet mit Siegemund.

Tennis und die Sportlerwahl, das ist übrigens eine Liaison aus „Ur“-Zeiten. Gottfried von Cramm erhielt 1947 als Allererster die meisten Stimmen der Medien-Vertreter. Steffi Graf, die 1988 beim Comeback dieses Sports mit den hart bespannten Schlägern den sagenumwobenen „Golden Slam“ perfekt machte, ist mit fünf SdJ-Titeln die Rekordhalterin.

Und Tennis, eigentlich im Kalender omnipräsent, prägt Olympia auf seine besondere Art und Weise. Weil für die Asse Gold, Silber und Bronze auf dem Sand in Paris, zeitlich zwischen Wimbledon-Gras und New Yorker Hartplatz liegend, wie Juwelen glänzen. Dem euphorisierten Publikum spenden sie dann nach dem Spielen zig Bälle, die bis unters Stadiondach gepfeffert werden. Natürlich hohe Zeit für das nächste Pa Pa Pa Pa – Olè, skandiert von Fans, deren Accessoires Fächer sind – die meisten Plätze der gigantischen Anlage liegen im gleißenden Sonnenschein. Ein Hoch auf und über Roland Garros.