Die besten Sprüche der Gala Sportler des Jahres 2022

Von Dackeln, einem Dummkopf, einer zu Tränen gerührten 16jährigen und mehr

Die alljährliche Gala „Sportler des Jahres“ in der „Guten Stube“ von Baden- Baden, dem Bénazetsaal des Kurhauses, ist regelmäßig auch ein Markplatz der oft ungebremsten Emotionen. Wem das Herz voll ist, dem läuft der Mund über, sagt der Volksmund nicht ohne Grund. Und das war in diesem Jahr, bei der 76. Ausgabe des „Sportlers“, nicht anders. Viele gute, oft zum Lachen und Applaudieren animierende Sprüche, viele Zitate, verbale Explosionen, aber auch etliche nachdenklich stimmende Resultate des zurückliegenden Sportjahres verdienen es, festgehalten zu werden. Sie alle waren am Sonntagabend bemerkenswerter Bestandteil der 90-minütigen ZDF-Sendung oder der anschließenden Sieger-Pressekonferenz. Die besten, lustigsten, überraschendsten, anrührendsten, ans Gemüt gehenden Aussagen sind hier

„querbeet“ und ohne Anspruch auf Vollständigkeit noch einmal festgehalten.

„Ich wollte wieder um die Medaillen kämpfen. Und nicht einfach nur mitfahren, damit der Bus voll ist.“ (Rennrodlerin Natalie Geisenberger, die nach der Geburt von Sohn Leo aus Peking zweimal Gold mit nach Hause brachte).

„Sie ist sowas wie mein heimlicher Psychotherapeut und auf ihrem Instagram- Account hat sie fast mehr Follower als ich. Noch bin ich schneller als sie, aber ich glaube, sie hat in den vergangenen Wochen ein paar heimliche Trainingseinheiten absolviert, als ich nicht zu Hause war.“ (Sportlerin des Jahres Gina Lückenkemper über ihre Dackelhündin Akira).

„So etwas habe ich noch nicht erlebt, und ich glaube auch nicht, dass ich es noch einmal erleben werde. Von daher bin ich einfach nur dankbar, dass ich das mitmachen durfte.“ (Sportler des Jahres Niklas Kaul über die phantastische Stimmung im Münchener Olympiastadion).

„Wir haben tolle Europameisterschaften mit einer großartigen Stimmung in einem 50 Jahre alten Stadion gehabt. Das nenne ich Nachhaltigkeit.“ (noch einmal Niklas Kaul).

„Für unsere Generation bist du ein Wahnsinns-Vorbild. Nicht nur, was du im Bereich Sport machst, sondern auch die Art Mensch, die du bist, und die du uns täglich im Training zeigst, deine Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit. Ich bin super-stolz, dass ich dir heute diesen Preis überreichen kann.“ (Emma Kaul, achte Jahre jüngere Schwester des Sportlers des Jahres).

„Meistens jedenfalls“ (Niklas Kaul auf die Frage von ZDF-Moderator Rudi Cerne, ob er und seine Schwester Emma denn ein Herz und eine Seele seien).

„Jetzt hänge ich schon wieder. Das gibt es doch gar nicht. Aber das könnt ihr ja rausschneiden. Normalerweise bin ich nicht so nervös, aber das ist ein besonderer Moment.“ (Ex-Formel-1-Weltmeister, Ex-Sportler des Jahres und Eintracht-Frankfurt-Fan Sebastian Vettel bei der Laudatio auf die Mannschaft des Jahres, die er in Versform aus einer Sammlung von Fan-Liedern vortrug und dabei sein Handy zu Hilfe nehmen musste).

„Das war super. Er hat sich da echt Gedanken gemacht, was und wie er das vortragen sollte und ist nicht nur hierhergekommen, um ein Bier zu trinken.“ (Peter Fischer, Präsident von Eintracht Frankfurt, über Vettels Lobrede auf seinen Herzensverein).

„Ich habe für das nächste Jahr noch gar nichts vor“ (Sebastian Vettel auf die Frage von ZDF-Moderatorin Katrin Müller Hohenstein, was er denn am 10. Juni 2023, dem Tage des Fußball-Champions-League-Finales in Istanbul, vorhabe).

„Es gibt so viele tolle Sportarten, die es verdient hätten, gezeigt zu werden. Wir haben 54 verschiedene davon im Verein. Es wird viel zu viel Fußball im Fernsehen gezeigt. Und zwar jeder Scheiß.“ (noch einmal Peter Fischer über die Verteilung der Sende-Präferenzen).

„Du bist mir als Erstes durch Deine dauernden flotten Sprüche aufgefallen, aber du sprichst auch unangenehme Dinge aus und läufst vor ihnen nicht davon. Das habe ich als deine Mannschaftskameradin erfahren dürfen. Deswegen ist es eine Riesenehre für mich, dir heute Abend diesen Preis überreichen zu dürfen.“ (Pamela Dutkiewicz-Emmerich, Laudatorin von Gina Lückenkemper).

„Das ist Premiere heute, dass wir uns mal begegnen. Unsereiner trifft sich sonst im Wasser oder in der Loipe eben nicht.“ (Florian Wellbrock, Schwimmer und Zweitplatzierter der Wahl, gemeinsam auf der Bühne mit dem Drittplatzierten, dem Nordischen Kombinierer, Vinzenz Geiger).

„Entweder ganz oder gar nicht. Mich mit 70 oder 75 Prozent auf den Platz zu stellen und mit zu kicken, das war keine Alternative.“ (Fußball-Top-Stürmerin Alexandra Popp, die beim Finale der Frauen-EM gegen England verletzungsbedingt nicht dabei sein konnte).

„Wir möchten uns mit niemandem vergleichen. Der Fußball ist selbstverständlich für alle da. Für Männer und für Frauen.“ (Martina Voss- Tecklenburg, Trainerin der Deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft, auf die Frage von Moderator Rudi Cerne, was die Frauen haben, das den Männern fehlt).

„Das ist ja die volle Mannschaftsstärke. Großartig.“ (Noch einmal Rudi Cerne, als die DFB-Frauen zur Ehrung die Bühne betraten).

„Ich bin der Einzige, der kein Tor geschossen hat und der keinen Elfer gehalten hat. Aber ich bin der Dummkopf, der jetzt alleine hier oben stehen muss.“ (noch einmal SGE-Präsident Peter Fischer, der erklären musste, warum kein Spieler der Eintracht bei der Ehrung erschienen war).

„Ich hab‘ das hinterher schon ein paar Mal auf Video gesehen, aber der Puls ging mir jetzt noch mal auf 180, als ich zugesehen habe.“ (Der nordische Kombinierer Vinzenz Geiger, als die letzten Meter seines Laufs zur Goldmedaille in der Loipe noch einmal im Saal gezeigt wurden).

„Das macht uns Mut und gibt uns Hoffnung. Und Felix möchte ich einfach nur danken. Er ist ein großartiger Mensch“ (der ukrainischer Rennrodler Vladyslav Heraskevych, der stellvertretend für seinen in Lake Placid weilenden deutschen Kollegen Felix Loch, Mitglied der „Athletes for Ukraine“, den Sparkassenpreis für Vorbilder im Sport entgegen nehmen durfte).

„Ich bin noch immer total überwältigt und einfach glücklich, der Abend wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.“ (Hannah Meul, Boulder-Vize- Europameisterin, in einer SMS zu ihrer überraschenden Wahl als „Newcomerin“ 2022).

„Wir sind sehr zufrieden. Wir haben das ganze Sportjahr in all seinen Facetten noch einmal zeigen können. Unsere Laudatoren haben alle gestochen. Das ist sehr wichtig, um all die Emotionen zu transportieren.“ (Peter Leissl, Leiter der ZDF-Sendung.)

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