Mannschaft des Jahres „vergoldet“

So spannend hatten sich die deutschen Verfolgerinnen ihr Finale nicht vorgestellt. Zur ‚Halbzeit’ noch über eine Sekunde zurück, holte die „Mannschaft des Jahres“ 2021 auf den letzten zwei Runden die EM-Goldmedaille. Getragen vom Jubel der Zuschauer (Halle ausverkauft signalisierten die Plakate), blieb Lisa Brennauer, Mieke Kröger, Franziska Brauße und Lisa Klein gar nichts anderes übrig, als das absolute Maximum herauszuholen. 4:10, Minuten die Siegerzeit, die Italienerinnen mussten sich um 7/10-Sekunden geschlagen geben.

Noch völlig groggy strahlten die Goldkinder in die TV-Kameras und erklärten das Phänomen. Franziska Brauße nennt „die Mischung aus Ernst und Spaß“ als Geheimnis. „Wir am haben Vormittag noch viel gelacht und waren am Nachmittag hoch konzentriert.“ Lisa Brennauer nannte die „Wahnsinns-Atmosphäre“ rund um die 200-m-Bahn mit als Grund. „Wir wurden sooo angefeuert.“ Mieke Kröger: „Ich bin gefahren bis ich nicht mehr konnte.“ Lisa Klein ergänzte: „Italien war stark, aber es hat gereicht.“

Der einzigartige Siegeszug des Pursuit-Quartetts vom anderen Stern ging bei den European Championships in die nächste Runde. Die Goldplaketten überreichte Günter Schumacher, Mitglied der siegreichen Olympia-Mannschaft, die anschließend als „Gold-Vierer“ 1972 ebenfalls zur Top-Formation von den Sportjournalisten gewählt wurde. Aber inzwischen haben die deutschen Bahn-Mädels die Hosen an. Und wie geht der Weg der Vier weiter? Lisa Brennauer beendet nach den kräftigen Pedaltritten von München ihre sagenhafte Karriere. Aber vorher steht die nächste Wahl zur „Mannschaft des Jahres“ an... Bislang wähnten viele die Frauen-Fußball-Nationalmannschaft auf der Pole-Position – in einem Jahr starker deutscher Sport-Ladies.

Die Bestätigung lieferte am frühen Abend auch das Sprint-Terzett. Favorisiert zwar, aber dennoch nicht im Handumdrehen kurvten Emma Hinze, Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch zum Sieg bei den ganz schnellen Runden. In 38,061 war der Titel gesichert. „Optimal“ sei es gelaufen – obwohl die Niederländerinnen mächtig dagegenhielten. Und dann bat BDR-Pressesprecherin Christina Kapp die sieben goldigen Damen noch zum gemeinsamen Bild in die Mixed Zone. Vielleicht ein fast euphorischer Schnappschuss der Games an der Isar.

Auch eine gute EM-Idee in Sachen Nachhaltigkeit bei den Siegerehrungen: Statt Blumensträußchen bekommen die Medaillengewinner Blumentöpfchen überreicht. Die Pflanzen können sie entweder mit nach Hause nehmen und in Garten oder Balkon einbuddeln, oder in München lassen, wo sie im Olympiapark eingepflanzt werden.

 

 

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