74 Deutsche hoffen bei den Deaflympics auf Medaillen

74 Athletinnen und Athleten vertreten Deutschland aktuell bei den Olympischen Spielen der Gehörlosen, den Deaflympics im brasilianischen Caxias do Sul. Eigentlich hätten die 24. Sommerspiele bereits 2020 stattfinden sollen, doch pandemiebedingt wurden sie erst ins vergangene Jahr verschoben, dann kam die Meldung, dass die deutschen Athletinnen und Athleten vom 1. bis 15. Mai in elf Sportarten um Medaillen kämpfen dürfen.

Seit 1924 gibt es die Deaflympics bereits, die anfangs die Weltspiele der Gehörlosen hießen – damit sind sie viel älter als die Paralympics, aber doch unbekannter. Teilnehmen darf, wer auf dem besseren Ohr mindestens einen Hörverlust von mindestens 55 Dezibel hat – Sportlerinnen und Sportler, die durch ein sogenanntes Cochlea-Implantat hören können oder Hörgeräte tragen, müssen diese im Wettkampf ablegen, sodass alle die gleichen Voraussetzungen haben.

In Brasilien sind 72 Nationen und insgesamt 2325 Athletinnen und Athleten am Start. Deutschlands Medaillenhoffnungen ruhen vor allem auf dem erfolgsverwöhnten Tennis-Team um Fahnenträgerin Heike Albrecht, aber auch im Schwimmen, der Leichtathletik und im Fußball sind die Chancen auf Edelmetall gut. „Gold ist der Lebenstraum. Ich bin letztes Jahr Doppel-Weltmeister geworden, da kann ich nicht sagen: Ich will nur eine Medaille holen. Natürlich will ich gewinnen“, sagt beispielsweise Läufer Alexander Bley, der sich über 1500 Meter und 3000 Meter Hindernis in der zweiten Wettkampfwoche beste Chancen ausrechnet: „Hier geht es unter dem Strich um einen Olympiasieg und diese Chance hat man auch im Gehörlosensport nur alle vier Jahre, dementsprechend ist das ein ganz besonderes Event für mich.“

Nach acht Wettkampftagen ist Schwimmer Lars Kochmann der erfolgreichste deutsche Athlet: Über 50 Meter Brust sowie Rücken und 100 Meter Rücken holte er sich Silber, ebenso wie Sabrina Eckert und Sebastian Herrmany im Luftgewehr Mixed. Eine Bronzemedaille gewann zudem Schwimmer Niklas Müller über 1500 Meter Freistil, sodass das Team nach der ersten Wettkampfwoche bei fünf Medaillen liegt – 15 bis 20 hatte der Deutsche Gehörlosen-Sportverband als Ziel ausgegeben.

Wer auf dem Laufenden bleiben will, kann auf Instagram der Seite @dgs_verband oder @deaflympics2021official folgen.

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