Rückschlag für Deutschlands Ironman-Helden

Die mächtigen roten Felsen von Snow Canyon werden die Weltbesten einen Teil des Weges begleiten und die Kulisse bieten für Dramen, Kämpfe, die Erfüllung und das Zerbrechen von Träumen. Am 7. Mai, dann, wenn sich nach pandemiebedingter zweieinhalbjähriger Pause erstmals wieder die stärksten Langdistanztriathleten zur Ironman-WM treffen. „Es wird wehtun, euch nur zugucken zu können“, sagt Jan Frodeno in einem Instagram-Video.

Der Top-Star der Szene und dreimalige Hawaii-Champion wird beim ersten Highlight des Triathlon-Superjahres fehlen. Genau wie der zweimalige Weltmeister Patrick Lange. Ausgerechnet jetzt, da die Triathlon-Welt wieder die Besten sucht, müssen die beiden Deutschen verletzungsbedingt passen und den Showdown über 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen aus der Ferne verfolgen. Drei der vergangenen fünf WM-Titel in Kailua-Kona auf Hawaii sicherte sich Frodeno, zwei gingen an Lange, beide wurden jeweils einmal zu Deutschlands „Sportler des Jahres“ gewählt. Allerdings: Noch in diesem Jahr wollen auch sie ihre WM-Chance nutzen.

Die Titelkämpfe in St. George sind gewissermaßen eine Nachhol-WM. Sowohl 2020, als auch 2021 musste der legendäre Ironman, wo stets im Oktober der Titelträger gekrönt wird, wegen der Pandemie abgesagt werden. Die 2021er-Auflage wurde jedoch nicht komplett abgesagt, sondern auf diesen 7. Mai in den Mormonenstaat Utah verschoben. Im Oktober steht dann das traditionelle Rennen auf Hawaii auf dem Programm – die zweite WM innerhalb eines Jahres.

Für St. George ruhen die deutschen Hoffnungen im Feld der Männer nun auf Sebastian Kienle (37), der 2014 die Siegesserie der Deutschen gestartet hatte. Bei den Frauen kämpft Titelverteidigerin Anne Haug (39) um die WM-Krone, eine ihrer stärksten Konkurrentinnen: Laura Philipp (34). Lange und Frodeno wollen dann auf Hawaii wieder angreifen – Lange hat sogar bereits für die Challenge Roth am 3. Juli gemeldet. „Das gibt mir viel Motivation und Mut“, sagt er.

Der 35-Jährige hatte sich im Februar bei einem Radsturz auf Gran Canaria verletzt und musste an der Schulter operiert werden. Seine Reha verläuft vielversprechend – er konnte neben Rad- und Lauftraining auch wieder das Schwimmen aufnehmen. „Früher hätten mich eine solche Verletzung und das WM-Aus vermutlich leicht aus der Bahn geworfen“, sagt er. „Jetzt fällt es mir leichter. Und ich denke mir: jetzt erst Recht!“

Auch Frodeno fokussiert sich vollkommen auf Hawaii. Der 40-Jährige hat sich eine Teilruptur der Achillessehne zugezogen, kann nicht länger als eine Stunde laufen. „Wenn du dein Limit suchst, wirst du es früher oder später erreichen. Ich habe es jetzt zu weit getrieben“, gesteht er. „Aber so ticke ich nun mal.“ Er will nicht riskieren, dass aus dem Teilabriss etwas Schlimmeres wird und geht auf Nummer sicher. Auch, um seinen Hawaii-Start nicht zu riskieren. „Ich werde alles dransetzen“, sagt er, „bald wieder zurück zu sein.“

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