TV-Rundum­ver­sorgung trotz Ein­schränkung­en

In 15 Disziplinen messen sich insgesamt rund 3000 Athleten aus 84 verschiedenen Nationen ab 4. Februar im chinesischen Peking. Insgesamt 109 geplante Wettbewerbe werden bei den 24. Olympischen Winterspielen 2022 von den Athletinnen und Athleten in Szene gesetzt. Ebenso wird es dem Zuschauer ergehen, wenn im heimischen Wohnzimmer, auf Rechner oder Handy die eiskalten Entscheidungen verfolgt werden. Drei verschiedene Fernsehsender berichten täglich live aus dem Reich der Mitte, beinahe 1700 Stunden Sportbilder werden den Zuschauern geboten. Ergänzt durch Livestreams in den Mediatheken. Neben ARD und ZDF die sich täglich mit der Live-Übertragung abwechseln, sendet auch Eurosport. Im TV sowie online wird der Rechteinhaber Discovery allein auf rund 1000 Stunden Ausstrahlungszeit kommen. Ein wahres Winter-Goodie für den deutschen Sportfan – und das nur knapp ein halbes Jahr nach den Sommer-Nächten aus Tokio.

Doch die Berichterstattung erfolgt nicht ausschließlich wie gewohnt aus dem IBC (International Broadcast Center) inmitten von Wettkampfbergen und Olympischem Dorf, sondern aus Deutschland. Die Corona-Pandemie zwingt auch die Fernsehwelt, neue Wege einzuschlagen. So ist das Headquarter der Mainzer Lerchenberg, dort werden ARD und ZDF die Olympia-Studios beziehen. Diese befinden sich anders als noch bei den Olympischen Sommerspielen nicht vor Ort, sondern im sogenannten NBC dem National Broadcast Center. Diese Konsequenz wurde von den beiden Anstalten aufgrund der weiterhin angespannten Lage kurzfristig entschieden. Damit reisen auch die bekannten Moderatoren nicht nach China, Katrin Müller-Hohenstein und Rudi Cerne – beim „Sportler des Jahres“ das Traditionsduo, sondern kommentieren aus der Heimat. Beim Ersten werden Julia Scharf und Jessy Wellmer durch die täglichen Sport-News führen. Gemeinsam beziehen ARD und ZDF vor Ort mit Markus Othmer und Sven Voss ein Studio, jeweils unterstützt von einem kleinen Peking-Team. Welches womöglich noch weiter schrumpfen könnte (ZDF-Experte Markus Büchel sollte nach Asien reisen, bleibt aber jetzt in Mainz), denn liegen Fälle vor, werden die Ausfälle der Moderatoren vor Ort nicht ersetzt. Das bietet den Verantwortlichen im NBC aber auch Chancen im Umgang mit spontanen Änderungen und Adaptionen.

Ungebrochen wird wohl das Interesse an dem winterlichen Sporthighlight sein, denn Wintersport ist in Deutschland ein Quotengarant, hatten die Zuschauer bereits bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang 2018 für einen Rekord beim Biathlon-Sprint der Herren gesorgt. Knapp 7,5 Millionen Zuschauer wurden damals ermittelt. Mit einem ebenso großen Interesse rechnen die Öffentlich-Rechtlichen auch 2022 – die „Wintersport-Gemeinde“ ist heiß auf Eis & Schnee.

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