Freude und Emotionen bei der Rückkehr eines verlorenen Stücks Normalität

Es war, wie immer, ein Abend voller Emotionen, voller Wiedersehensfreude, voller Prunk und Pracht in der wunderschön herausgeputzten „Guten Stube“ der Schwarzwald-„Hauptstadt“ Baden-Baden, dem Kurhaus aus dem 19. Jahrhundert. Und doch war die 75. Auflage des „Familienfestes des deutschen Sports“ in diesem Jahr etwas ganz Besonderes. Eine Gala, der man das Attribut der vollzogenen Rückkehr in ein lang vermisstes Stück Normalität attestieren durfte. „Haltet durch bei der Realisierung dieses Abends“: Diese aufmunternden Worte habe er über mehr als ein halbes Jahr hinweg von vielen Weggefährten immer wieder gehört, sagte Gastgeber und ISK-Chef Klaus Dobbratz, zur Eröffnung der Gala „Sportler des Jahres“ 2021 im zweiten Pandemie-Jahr.

„Und wir haben durchgehalten, haben aus dem letzten Jahr gelernt, waren flexibel und haben uns immer wieder den wechselnden Bedingungen angepasst. Weil wir Euch allen eine Plattform geben wollten, die ihr verdient habt“, bekräftigte der Chef der Internationalen Sportkorrespondenz (ISK), die den Event nun bereits seit 1947 ununterbrochen Jahr für Jahr veranstaltet. „Tränen der Freude in den Augen“ habe er deswegen, „wenn ich Euch hier alle sehe heute Abend.“

Fast 50 Medaillengewinnerinnen und Gewinner der olympischen und paralympischen Spiele waren der Einladung der ISK und ihres langjährigen Medienpartners Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF) gefolgt. Zwar noch lange nicht so viel wie zur „Vor-Corona-Zeit“. Aber doch deutlich mehr als im Jahr 2020, als der am Samstagabend wieder im Glanz erstrahlende Benazét-Saal nur Studio-Staffage für etwas mehr als 20 Gäste sein konnte. Und Dobbratz- Tochter Deborah „Debbie“ pflichtete an dessen Seite „dem Papa“ im jugendlichen Charme bei: „Echt cool, dass Ihr alle da seid.“

Leichtathletik, Tennis, Radsport auf den Spitzenplätzen

Eine bunte Mischung quer durch das olympische Angebot, stand in diesem Jahr ganz oben. Es folgten Schwimmer (Florian Wellbrock), Skispringer (Karl Geiger), Ringerinnen (Aline Rotter-Focken), Kanuten (Ricarda Funk), Dressur-Reiterinnen und Tischtennis-Virtuosen.  Die ganze Vielfalt des olympischen Sports, repräsentiert innerhalb weniger Minuten auf höchstem Niveau und  auf einen Schlag: Der „Sportler des Jahres“ hatte seine ganze, einzigartige Faszination des Konglomerates an diesem Abend wieder einmal unter Beweis gestellt.

Unter den Gästen waren auch die baden-württembergische Kultusministerin Theresa Schopper und der erst vor zwei Wochen neu gewählte Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Thomas Weikert. Der bekräftigte im Lauf des Abends, „dass ein eventueller politischer Boykott der anstehenden Spiele von Peking eine Sache der Politik und nicht des Sports“ sei. Er sehe seine Hautaufgabe künftig darin, „dem Sport eine Stimme zu verleihen.“ Dazu sei man auch schon im vielversprechenden Austausch mit der neu gewählten Bundesregierung. Weikert betonte explizit, dass „wir uns hinter unsere Athletinnen und Athleten stellen.“ Und er sei sich sicher, dass die Spiele von Peking in dem Rahmen stattfinden werden, in dem sie geplant seien.

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