Letzte Oly-Destination Römerberg

Nicht der Fudschijama, sondern der Frankfurter Römerberg beendete die 32. Olympischen Spiele aus deutscher Sicht. Die Willkommens-Zeremonie für viele Sportler des Team D – vor 500 zugelassenen Gästen, fast alle ausgerüstet mit schwarz-rot-goldenen Utensilien. Sehr häufig fiel das Wort „Danke“ – für die Leistungen bei den ungewöhnlichsten Sommerspielen. Die Analyse der Medaillenausbeute (37, davon zehn in Gold) erfolgt später – jetzt galt das „welcome home“ der DOSB-Delegation, die zu 95 Prozent geimpft war. Und sich, wie Verbandspräsident Alfons Hörmann betonte, mit großer „Disziplin, Professionalität und Sensibilität“ den pandemischen Vorgaben gestellt hatte.
Auf dem „Sport-Balkon“ des malerischen Platzes der Business-Metropole wurde es immer wieder eng, wenn Moderator Jens Zimmermann die Tokio-Rückkehrer, mit Medaille um den Hals oder einfach dem Stolz in der Brust, in Japan alles gegeben zu haben, präsentierte. Sie lachten, winkten, forderten das Publikum zu La Ola auf. Team D setzte einen sympathischen Schlusspunkt unter diese „Spiele des Sports“ (Hörmann). Und einige konnten das Geschehene noch immer nicht fassen. Für Lukas Dauser ist Silber am Barren „noch nicht greifbar.“ Bronze-Ringer Frank Stäbler berichtete von nur „fünf Stunden Schlaf“ während der letzten fünf Tage. Doch die „Glückseligkeit“ mache alles wett.
Kunstturnerin Elisabeth Seitz will – nach ihrer besten Platzierung im Mehrkampffinale – auch 2024 in Paris noch angreifen, „um das nächste Mal hier mit einer Medaille zu stehen.“ Dorothee Schneider aus der Gold-Equipe in der Dressur fand es unglaublich, „aus dem Flieger auszusteigen und gleich gefeiert zu werden“. Ob auf dem Römer – oder wie vorher in der Bubble von Tokio, das Mannschaftsgefüge half dem Team D die wohl schwierigste Mission zwischen den fünf Ringen irgendwie zu meistern
Einig sind sich viele, dass die 2016 eingeleitete Spitzensportreform à la longue greifen wird. Aber auch, dass die monetäre Unterstützung der Besten weiter ausgebaut werden müsse. Nationen, die in Japan die Podeste häufiger stürmten, geben hier die Richtung vor. Während der Römer jetzt wieder den Touristen am Main gehört, kommen auf die sportlichen Globetrotter weitere Ehrungen auf regionaler Ebene zu. Aber der nächste Berg, der sich auftürmt, ist der Merkur, Baden-Badens Hausgipfel, von dem man einen guten Blick auf die Location der Wahl „Sportler des Jahres“ - am 19. Dezember - hat.  

Bild: ISK

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