Felix Loch: Sparkassen-Preisträger will auch 2026 „noch einmal angreifen“
Der sportliche Erfolg ist das eine, das soziale Engagement das andere. In beidem ist Felix Loch eine Ausnahme-Erscheinung. Als dreimaliger Olympiasieger, siebenfacher Gewinner des Gesamtweltcups, und 14-facher Weltmeister ist Loch nicht nur in seiner Disziplin, dem Rennrodeln, eine Klasse für sich. Er ist einer der erfolgreichsten deutschen Wintersportler überhaupt. Dass er seine Karriere, seine Erfolge, all das, das er erleben durfte, nicht als Selbstverständlichkeit ansieht, das hat ihn dazu bewogen, „etwas zurückgeben zu wollen, zu helfen.“ Der zweifache Familienvater, der aktives Mitglied bei „Athletes for Ukraine“ ist, und selbst Hilfsgüter an die Grenze gebracht und geholfen hat, Flüchtende in Deutschland unterzubringen, erhielt im vergangenen Jahr auch aufgrund seines sozialen Engagements den „Sparkassenpreis für Vorbilder im Sport“ bei der Gala „Sportler des Jahres“ in Baden-Baden.
Loch selbst war zum Zeitpunkt der Ehrung noch im Weltcup in Park City unterwegs, weshalb der ukrainische Skeletonfahrer Vladyslav Heraskevych stellvertretend den insgesamt zum 31. Mal verliehenen Preis entgegennahm. Die Sparkassen-Finanzgruppe ehrt so Persönlichkeiten aus dem Sport, die „durch ihre Fairness, ihren Leistungswillen, oder ihr charismatisches Auftreten insbesondere jungen Menschen ein Vorbild sind.“ Mit rund 90 Millionen Euro ist die Sparkassen-Finanzgruppe der größte nichtstaatliche Sportförderer in Deutschland.
Loch, der die Hälfte des Preises für seine sportliche oder berufliche Karriere verwenden durfte, unterstützte mit der zweiten Hälfte geflüchtete Kinder beim Sport und ließ dem Nachwuchs des Rodelclubs Berchtesgaden eine beträchtliche Summe zukommen, da diese immer noch durch die beschädigte Rodelbahn vor großen Herausforderungen stehen. 2026, so der derzeitig Stand, soll der Rennbetrieb auf der Kunsteisbahn am Königssee wieder aufgenommen werden können.
Für den Preisträger hat die aktuelle Situation im Moment aber Vorrang. Loch, der in der Saison 2022/ 2023 hinter dem Südtiroler Dominik Fischnaller Zweiter des Gesamtweltcups im Einsitzer der Männer wurde, bereitet sich derzeit auf die am 8./9. Dezember in Lake Placid beginnende Saison vor. Highlight in diesem Jahr ist aber auch für ihn die Heim-WM vom 19. Februar bis 3. März 2024 in Winterberg. Der Berchtesgadener denkt jedoch schon über 2024 und vielleicht auch über das eigene Karriere-Ende hinaus. „2026 sind Olympische Spiele in Mailand und Cortina d’Ampezzo. Da möchte ich auf jeden Fall noch mal dabei sein und vorn mit angreifen.“ Für alles andere, was danach kommt, sagt Loch, sei er „sehr, sehr offen.“