Sportlerin des Jahres 2020 – Malaika Mihambo

Malaika: Ein Herz für Kinder in schwieriger Zeit

In einem ungewöhnlichen Jahr sollten auch ungewöhnliche Leistungen, ungewöhnliche Fähigkeiten oder ungewöhnliche Charakterzüge über die Wahl zum Sportler oder der Sportlerin des Jahres entscheiden. Das war den Juroren des Votings für 2020, den Mitgliedern des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS), klar, als sie ihre Stimme für eine junge Frau (26) abgaben, die sich – mangels Gelegenheit – kaum durch weite Sprünge in die Sandgrube, sondern durch ihr großes Herz auszeichnete.

Malaika Mihambo, im vergangenen Jahr schon als Weitsprung-Weltmeisterin mit dem Titel „Sportlerin des Jahres“ gekürt, katapultierte sich mit ihrem in Zeiten der Pandemie neu gegründeten Verein „Malaikas Herzsprung“ mitten in Familien und in Kinderherzen hinein. Ihre florierenden Turnstunden auf Youtube, die sie gleich zu Beginn des ersten Lockdowns im Frühjahr initiiert hatte, entwickelten sich zum Hit und zum Renner im Internet.

Angefangen hatte das Ganze ein Jahr zuvor. Mit Präsenz-Sportstunden in ihrer alten Grundschule. Bewegungsfreude der Kinder dank ihrer Prominenz und den damit verbundenen Möglichkeiten zu fördern, das war und ist der „Herzsprung“-Initiatorin ein Bedürfnis. „In der Grundschule werden Grundlagen für die Bewegungsentwicklung von Kindern und für den verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt gelegt“, ist sie überzeugt.

Erst wenn ein Kind dazu in der Lage sei, sich und seine Umwelt bewusst wahrzunehmen, könne es auch „situationsgerecht entscheiden und handeln“, begründet sie ihr Engagement. Das Wort Leistung nimmt die Leistungssportlerin dabei nicht in den Mund. Stattdessen spricht die Masterstudentin in Umweltwissenschaften vom bewussten Umgang mit der Umwelt.

Mit ihrem Verein will sie Kindern und Familien den Einstieg in die Leichtathletik einerseits und soziale Kontakte andererseits erleichtern, und das über den Schulsport hinaus. Grundschüler erhalten von Malaika Mihambo eine einjährige kostenlose Mitgliedschaft in einem Leichtathletikverein am Wohnort. Für viele Kinder schwebte Malaika jedenfalls wie ein Engel übers Internet ins Wohnzimmer. Und das nicht nur, weil ihr Vorname auf Swahili „Engel“ bedeutet.

Wahrhaftig eine würdige „Sportlerin des Jahres“ in schwierigen Zeiten.

 

 

Letzte Änderung amSonntag, 20 Dezember 2020 23:10
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