Frodeno: Triathlon-Triple

Im Ziel auf dem Ali’i Drive liegt ein ganz Großer erschöpft auf dem Boden: Jan Frodeno rollt von einer Seite auf die andere und streckt die Arme nach seiner Frau aus. Die australische Triathletin Emma Snowsill eilt herbei, umarmt ihren Mann und hilft ihm hoch. Frodeno steht mit schmerzverzerrtem Gesicht auf, lächelt überglücklich – und küsst den Baby-Bauch seiner Partnerin. „Heute haben die werdenden Väter zugeschlagen“, wird der neue Ironman-Weltmeister später über diesen emotionalen Moment sagen. Gemeint ist neben dem 34-jährigen Kölner der Rostocker Andreas Raelert, der mit seinen 39 Jahren beim härtesten Langdistanz-Rennen der Welt überraschend auf den zweiten Platz lief – und sich somit neben Frodeno aufs Podium stellte. Bei der 39. Austragung des Ironman Hawaii waren beide Athleten zuvor 3,8 Kilometer durch den Pazifischen Ozean gekrault, 180 Kilometer entlang der Lavafelder Rad gefahren und zum Schluss auf dem vor Hitze glühenden Asphalt über 42 Kilometer ins Ziel gelaufen. Nach 8:14:40 Stunden setzte sich Frodeno nicht nur die Krone von Kona, einen handgeflochtenen Lorbeerkranz nach hawaiischer Tradition, auf, sondern schaffte etwas, was zuvor noch keinem Ironman-Weltmeister gelungen ist: Das Triple als Olympia-Sieger (Peking 2008), Ironman-Europameister (Frankfurt 2015) und Sieger auf Big Island gehen in die Geschichte des seit 1978 stattfindenden internationalen Rennens ein. Der Kuss auf den Baby-Bauch könnte ebenfalls ein historischer sein. Und was passiert vorher – bei der Wahl „Sportler des Jahres“? Vor sieben Jahren sammelte der Goldjunge die drittmeisten Stimmen. Und 2015? Bild: Picture Alliance
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